Die Wahl der richtigen Haustür ist eine Entscheidung, die man gut überlegen sollte. Schliesslich ist sie die Visitenkarte des Hauses, aber auch ein zentrales Element für Sicherheit, Energieeffizienz und die optische Gesamtwirkung. Die Auswahl an Materialien, Designs und technischen Features ist heute so gross, dass man leicht den Überblick verlieren kann.

Haustürmaterialien im Überblick
Das Material der Haustür entscheidet nicht nur über ihre Ästhetik, sondern auch über die Dämmwerte, den Pflegeaufwand und den Preis. Auf dem österreichischen Markt dominieren hauptsächlich drei Werkstoffe: Holz, Kunststoff und Aluminium. Jedes Material hat seine spezifischen Stärken und Schwächen.
Holzhaustüren
Haustüren aus Holz strahlen eine natürliche Wärme und Behaglichkeit aus. Sie fügen sich harmonisch in ländliche und traditionelle Architektur ein, können aber auch in modernen Bauten spannende Akzente setzen. Eiche, Fichte oder Lärche sind beliebte Holzarten, die eine hervorragende Wärmedämmung bieten. Als schlechter Wärmeleiter hält Holz die Kälte draussen und die Wärme drinnen. Hochwertige Holzhaustüren erreichen U-Werte, die den strengen Anforderungen von Niedrigenergie- und Passivhäusern genügen.
Der grösste Nachteil von Holz ist der notwendige Pflegeaufwand. Als Naturmaterial reagiert es empfindlich auf Witterungseinflüsse wie Sonne, Regen und Kälte. Ohne regelmässige Wartung kann es sich verziehen, reissen oder die Farbe verlieren. Das bedeutet, dass eine Holzhaustür alle paar Jahre neu lasiert oder gestrichen werden muss, was zeit- und arbeitsintensiv ist. Aus ökologischer Sicht ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, was es zu einer nachhaltigen Wahl macht – vorausgesetzt, es stammt aus zertifizierter, nachhaltiger Forstwirtschaft.
Die Vorteile von Holzhaustüren:
- Hervorragende Wärmedämmung und natürliche Optik
- Hoher Schallschutz
- Nachwachsender und nachhaltiger Rohstoff
- Hohe Lebensdauer bei guter Pflege
Die Nachteile von Holzhaustüren:
- Hoher Pflege- und Wartungsaufwand
- Kann sich bei extremen Witterungseinflüssen verziehen
- Je nach Holzart und Verarbeitung höhere Anschaffungskosten
Kunststoffhaustüren
Kunststofftüren, oft aus PVC, sind die preisgünstigste Option und punkten mit ihrer aussergewöhnlichen Pflegeleichtigkeit und Witterungsbeständigkeit. Ein feuchtes Tuch genügt meist, um sie sauber zu halten. Streichen oder Lackieren entfällt komplett, was den Wartungsaufwand auf ein Minimum reduziert. Dank moderner Mehrkammerprofile und spezieller Dämmstoffe im Türblatt sind die Wärmedämmwerte sehr gut. Viele Kunststofftüren erreichen U-Werte, die denen von Holz- oder Aluminiumtüren in nichts nachstehen.
Designmässig bieten Kunststofftüren eine enorme Vielfalt. Es gibt sie in unzähligen Farben, und mittlerweile auch mit Dekoren, die Holz täuschend echt imitieren und so die warme Optik von Holz mit der Pflegeleichtigkeit von Kunststoff vereinen. Ein potenzieller Nachteil kann die Formstabilität sein, die bei günstigen Modellen manchmal nicht optimal ist. Qualitativ hochwertige Kunststoffhaustüren verfügen daher über einen Stahlkern, der Verformungen verhindert. Für manche Bauherren wirkt Kunststoff ästhetisch weniger hochwertig als Holz oder Aluminium.
Die Vorteile von Kunststoffhaustüren:
- Preiswerteste Option
- Extrem pflegeleicht und witterungsbeständig
- Sehr gute Dämmwerte dank moderner Mehrkammerprofile
- Vielfältige Design- und Farbgestaltungsmöglichkeiten
Die Nachteile von Kunststoffhaustüren:
- Kann bei schlechter Qualität Formstabilitätsprobleme aufweisen
- Ästhetisch oft weniger wertig als Holz oder Aluminium
- Schlechtere Recycling-Bilanz als Holz oder Aluminium

Aluminiumhaustüren
Aluminiumtüren sind die erste Wahl für moderne Architektur. Sie wirken elegant, schlicht und sind extrem langlebig. Das Material ist äusserst stabil und verzieht sich selbst bei grossen Temperaturunterschieden nicht. Das macht Aluminiumtüren sehr sicher und formstabil. Dank einer widerstandsfähigen Pulverbeschichtung sind sie zudem sehr pflegeleicht und müssen nicht neu gestrichen werden. Aluminium leitet Wärme sehr gut. Um dies zu kompensieren, sind hochwertige Aluminiumtüren mit einem isolierenden Kern ausgestattet. So erreichen auch sie sehr gute Wärmedämmwerte.
Die Langlebigkeit und die Beständigkeit gegen Korrosion machen Aluminium zu einer langfristig guten Investition. Der Preis ist allerdings meist höher als bei Kunststoff- und oft auch bei Holztüren. Aluminium ist zu 100 Prozent recycelbar, was es zu einer nachhaltigen Wahl macht. Die hohe Stabilität prädestiniert Aluminiumtüren für Häuser, die einen besonders hohen Einbruchschutz benötigen.
Die Vorteile von Aluminiumhaustüren:
- Äusserst stabil, langlebig und formstabil
- Sehr pflegeleicht dank robuster Pulverbeschichtung
- Hoher Einbruchschutz
- Vollständig recycelbar und umweltfreundlich
Die Nachteile von Aluminiumhaustüren:
- Meist höhere Anschaffungskosten
- Kann ohne spezielle Isolation Wärmebrücken bilden
- Reparaturen sind oft aufwändig
Haustüren und Sicherheit – Einbruchsschutz
Einbruchschutz ist ein zentrales Kriterium beim Kauf einer neuen Haustür. Die Sicherheit wird massgeblich von der Bauweise, der Verriegelungstechnik und der Widerstandsklasse (RC – Resistance Class) bestimmt.
Widerstandsklassen nach EN 1627
Die Widerstandsklassen geben an, wie lange eine Tür einem Einbruchsversuch mit bestimmten Werkzeugen standhält.
- RC 1 N: Grundschutz. Hält dem Einsatz von Körperkraft stand, aber keine Vorkehrungen gegen Werkzeuge.
- RC 2 N: Bietet Schutz gegen Gelegenheitstäter, die versuchen, die Tür mit einfachen Werkzeugen wie Schraubendreher oder Zange aufzubrechen. Die Verglasung hat hier keine Einbruchhemmung.
- RC 2: Wie RC 2 N, aber mit Verbundsicherheitsglas (VSG). Der Gelegenheitsdieb benötigt mindestens drei Minuten, um die Tür aufzubrechen. Diese Klasse wird für die meisten Privathaushalte empfohlen.
- RC 3: Bietet erhöhten Schutz. Ein Einbrecher benötigt mindestens fünf Minuten und setzt bereits schwerere Werkzeuge wie einen zweiten Schraubendreher oder ein Brecheisen ein. Ideal bei erhöhtem Sicherheitsbedarf.
- RC 4 bis RC 6: Diese Klassen bieten sehr hohen Schutz und werden vorwiegend für besonders schützenswerte Objekte wie Banken oder Museen eingesetzt.
Sicherheitsrelevante Komponenten
Eine Haustür ist nur so sicher wie ihr schwächstes Glied. Die Sicherheit hängt von einem harmonischen Zusammenspiel verschiedener Komponenten ab:
- Mehrfachverriegelung: Eine hochwertige Haustür sollte mindestens eine 3-fach-Verriegelung aufweisen. Noch besser sind 5-fach-Verriegelungen, bei denen zusätzliche Haken oder Bolzen die Tür an mehreren Stellen im Rahmen fixieren.
- Sicherheitszylinder: Das Herzstück des Schlosses. Er sollte gegen Aufbohren, Aufbrechen und Picking geschützt sein. Ein Zylinder mit Sicherungskarte verhindert unautorisierte Schlüsselkopien.
- Schutzbeschläge: Ein massiver Schutzbeschlag verhindert, dass der Schliesszylinder abgedreht oder abgebrochen werden kann.
- Sicherheitsglas: Glaselemente sollten aus Verbundsicherheitsglas (VSG) bestehen, das das Einschlagen der Scheibe erheblich erschwert.
Smart Home Funktionen
Moderne Haustüren können weit mehr als nur auf- und zusperren. Sie sind oft in Smart Home Systeme integriert und bieten eine Vielzahl von Komfort- und Sicherheitsfunktionen.
- Fingerprint-Scanner: Der eigene Fingerabdruck ersetzt den Schlüssel. Das System speichert die Fingerabdrücke der Berechtigten und öffnet die Tür, sobald ein autorisierter Finger aufgelegt wird.
- Codetastatur (Keypad): Die Tür wird mit einem individuellen Zahlencode geöffnet. Ideal, wenn man keinen Schlüssel dabei hat.
- Automatisches Verriegeln: Viele Systeme verriegeln die Tür automatisch, sobald sie ins Schloss fällt. So ist das Haus immer sicher, selbst wenn man vergisst abzuschliessen.
Kosten für eine neue Haustür in Österreich
Die Kosten für eine Haustür variieren stark und hängen von mehreren Faktoren ab:
- Material: Kunststofftüren sind in der Regel am günstigsten, gefolgt von Holztüren. Aluminiumtüren sind meist die teuerste Variante.
- Design und Grösse: Spezialmasse, ungewöhnliche Designs, grosse Glaselemente oder Seitenteile treiben den Preis in die Höhe.
- Sicherheitsausstattung: Eine Tür der Widerstandsklasse RC 2 ist teurer als ein Standardmodell.
- Zusatzausstattung: Intelligente Systeme wie Fingerscanner oder automatisches Verriegeln sind optionale Extras, die den Preis erhöhen.
Einblick in die Preisgestaltung
Eine einfache Kunststofftür kann bereits ab rund 1.500 Euro erhältlich sein. Für eine hochwertige Holz- oder Aluminiumtür mit guter Dämmung und Sicherheitsausstattung muss man jedoch mit Kosten ab 3.000 Euro oder mehr rechnen. Nach oben hin gibt es kaum Grenzen, da extravagante Designs und smarte Features den Preis schnell in den fünfstelligen Bereich treiben können.
Kosten für Montage und Einbau
Neben den reinen Materialkosten fallen auch Kosten für den fachgerechten Ausbau der alten und den Einbau der neuen Tür an.
- Der Ausbau einer alten Haustür kostet in Österreich je nach Aufwand zwischen 300 und 500 Euro.
- Der Einbau einer neuen Haustür bewegt sich im Bereich von 250 bis 400 Euro.
Es ist ratsam, Angebote von mehreren Fachbetrieben einzuholen, um die Kosten transparent vergleichen zu können. Oftmals ist es sinnvoll, die Tür inklusive Montage aus einer Hand zu beziehen. So stellt man sicher, dass der Einbau fachgerecht erfolgt und man im Falle von Mängeln einen klaren Ansprechpartner hat.
Fördermöglichkeiten in Österreich
Wer eine neue Haustür einbaut, kann unter Umständen von Förderungen profitieren, insbesondere wenn es sich um eine energetische Sanierung handelt. Der Tausch einer alten, undichten Tür gegen ein neues, hochdämmendes Modell verbessert die Energieeffizienz des Hauses und spart Heizkosten.
- Sanierungsbonus: Österreichweit gibt es Förderungen für die thermische Sanierung von Gebäuden. Dazu zählt auch der Austausch von Fenstern und Türen. Die Höhe der Förderung hängt von der Art der Sanierung ab. So können Einzelbauteilsanierungen mit einem Zuschuss gefördert werden, während eine umfassende Sanierung des gesamten Gebäudes deutlich höhere Fördersummen ermöglicht.
- Landesförderungen: Zusätzlich zu den bundesweiten Programmen bieten die einzelnen Bundesländer oft eigene Förderungen für thermische Sanierungen an. Es lohnt sich, die spezifischen Programme des jeweiligen Bundeslandes zu prüfen, da die Bedingungen und Fördersätze stark variieren können.
- Handwerkerbonus: Bei Sanierungsarbeiten können auch Kosten für Handwerksleistungen über den Handwerkerbonus gefördert werden. Diese Förderung ist meist auf einen gewissen Prozentsatz der Lohnkosten und einen maximalen Betrag pro Person begrenzt.
Wichtig ist, sich vor Beginn der Arbeiten über die aktuellen Förderbedingungen zu informieren und den Antrag fristgerecht zu stellen. Oftmals müssen die Anträge vor der Umsetzung der Massnahme eingereicht werden.